BREKO Marktanalyse 2024: Baden-Württemberg ist Schlusslicht beim Glasfaserausbau

18.09.2024

Laut der aktuellen Marktanalyse des Bundesverbands Breitbandkommunikation (BREKO) hinkt Baden-Württemberg beim Ausbau seiner digitalen Infrastruktur weit hinterher. Der BREKO nennt die Zahlen und erklärt die Hintergründe.

Nur Berlin ist genauso schlecht: Mit einer Glasfaserausbauquote von 29 Prozent teilt sich Baden-Württemberg Stand Mitte 2024 den letzten Platz mit der Hauptstadt – und liegt damit deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 43 Prozent. Trotz einer Steigerung um 6 Prozentpunkte zum Vorjahreszeitraum ist der Anteil an Glasfaseranschlüssen im Vergleich zur Anzahl der Haushalte, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen nirgendwo so niedrig wie im „Ländle“. 

Beim Anteil der tatsächlich angeschlossenen Haushalte – der Glasfaseranschlussquote – bildet Baden-Württemberg mit 13 Prozent sogar das alleinige Schlusslicht (Bundesdurchschnitt: 23 Prozent). Das sind Ergebnisse der BREKO Marktanalyse 2024, die auf Daten aller relevanten, am Glasfaserausbau in Deutschland beteiligten Unternehmen basiert. Sie ist damit repräsentativ für den deutschen Telekommunikationsmarkt. 

Jan Simons, Leiter Landespolitik beim BREKO: „Beim Glasfaserausbau ist in Baden-Württemberg noch viel Luft nach oben. Der Anteil der Bürgerinnen und Bürger, die einen schnellen und zuverlässigen Glasfaseranschluss nutzen können, ist seit Jahren erschreckend niedrig. Auch wenn der Glasfaserausbau in vielen Teilen Baden-Württembergs wegen Topografie und Bevölkerungsstruktur herausfordernd ist: Die Landesregierung hat das Thema zu lange vernachlässigt und dabei zu sehr auf geförderte Ausbauprojekte gesetzt.“ 

Kein Bundesland fordert so viele Fördermittel für den Glasfaserausbau: Mit 3,4 Milliarden Euro wurden für 2024 fast 16 Mal mehr Mittel beantragt als laut Gigabitförderung des Bundes für Baden-Württemberg vorgesehen.     

Simons: „Die Gigabitförderung ist wichtig in Regionen, in denen ein eigenwirtschaftlicher Ausbau nicht möglich ist. Der Ansatz, so viel wie möglich fördern zu wollen, ist für das Ausbautempo aber kontraproduktiv, da der geförderte Ausbau deutlich länger dauert – oft bis zu sieben Jahre. Sinnvoller wäre die Verbesserung der Rahmenbedingungen für den deutlich schnelleren, eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau, etwa durch mehr Tempo bei den Genehmigungsverfahren. Als BREKO wollen wir Baden-Württemberg dabei unterstützen, beim Glasfaserausbau aufzuholen. Das Potenzial dafür ist definitiv vorhanden.“

Alle Zahlen, Daten und Infografiken zur BREKO Marktanalyse 2024 finden Sie hier.

Um den Stand des Glasfaserausbau in Deutschland geht es auch auf dem HTI Zehnter Breitband Tag in Ulm am morgigen Donnerstag, 19. September.

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Über den BREKO 
Als führender Glasfaserverband mit 500 Mitgliedsunternehmen setzt sich der Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) erfolgreich für den Wettbewerb im deutschen Telekommunikationsmarkt ein. Seine Mitglieder setzen klar auf die zukunftssichere Glasfaser und zeichnen für mehr als die Hälfte des Ausbaus von Glasfaseranschlüssen in Deutschland verantwortlich. Die 262 im Verband organisierten Telekommunikations-Netzbetreiber versorgen sowohl Ballungsräume als auch ländliche Gebiete mit zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen. Im Jahr 2023 haben sie dafür 4,8 Milliarden Euro investiert. Weitere Informationen finden Sie unter brekoverband.de. 

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