BREKO Marktanalyse 2024: Bayern muss beim Glasfaserausbau dringend aufholen
16.10.2024
Laut der aktuellen Marktanalyse des Bundesverbands Breitbandkommunikation belegt Bayern beim Glasfaserausbau den vorletzten Platz im Ländervergleich. Anlässlich des 11. Bayerischen BreitbandForums am morgigen Donnerstag nennt der BREKO die Zahlen und erklärt die Hintergründe.
Größtes Bundesland, aber wenig schnelles Internet: Mit einer Glasfaserausbauquote von 34 Prozent belegt Bayern Stand Mitte 2024 unter den Flächenländern gemeinsam mit Thüringen den vorletzten Platz – und liegt deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 43 Prozent. Mit einer Steigerung von nur 3 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der Anteil an Glasfaseranschlüssen im Vergleich zur Anzahl der Haushalte, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen nur in Baden-Württemberg und Berlin (je 29 Prozent) niedriger als im Freistaat.
Auch beim Anteil der tatsächlich angeschlossenen Haushalte – der Glasfaseranschlussquote – bewegt sich Bayern mit 19 Prozent im hinteren Mittelfeld (Bundesdurchschnitt: 23 Prozent). Das sind Ergebnisse der BREKO Marktanalyse 2024, die auf Daten aller relevanten, am Glasfaserausbau in Deutschland beteiligten Unternehmen basiert. Sie ist damit repräsentativ für den deutschen Telekommunikationsmarkt.
Jan Simons, Leiter Landespolitik beim BREKO: „Als wirtschaftlich stärkstes Flächenland muss Bayern beim Ausbau seiner digitalen Infrastruktur zwingend Schritt halten. Es reicht nicht, sich auf dem gut ausgebauten HFC-Netz auszuruhen. Das Bedürfnis von Unternehmen und Bevölkerung nach zuverlässigen Netzen mit hohen Übertragungsraten kann perspektivisch nur die Glasfasertechnologie erfüllen. Dabei sollte der Fokus der bayerischen Landesregierung auf einer zielgerichteten Förderung des Glasfaserausbaus liegen.”
Mit 1,4 Milliarden Euro hat Bayern für 2024 fast fünf Mal mehr Mittel beantragt als laut Gigabitförderung des Bundes vorgesehen. Stand Oktober hat das Land in diesem Jahr für 317 Ausbauprojekte Fördermittel beantragt, das sind rund 60 Prozent aller Anträge bundesweit.
Simons: „Die Gigabitförderung ist wichtig in Regionen, in denen ein eigenwirtschaftlicher Ausbau nicht möglich ist und besonders in ländlichen Regionen eine sinnvolle Ergänzung. Der Ansatz, so viel wie möglich fördern zu wollen, ist für das Ausbautempo aber kontraproduktiv, da der geförderte Ausbau deutlich länger dauert – oft bis zu sieben Jahre. Sinnvoller wäre die Verbesserung der Rahmenbedingungen für den deutlich schnelleren, eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau, etwa durch mehr Tempo bei den Genehmigungsverfahren.“
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Über den BREKO
Als führender Glasfaserverband mit 500 Mitgliedsunternehmen setzt sich der Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) erfolgreich für den Wettbewerb im deutschen Telekommunikationsmarkt ein. Seine Mitglieder setzen klar auf die zukunftssichere Glasfaser und zeichnen für mehr als die Hälfte des Ausbaus von Glasfaseranschlüssen in Deutschland verantwortlich. Die 262 im Verband organisierten Telekommunikations-Netzbetreiber versorgen sowohl Ballungsräume als auch ländliche Gebiete mit zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen. Im Jahr 2023 haben sie dafür 4,8 Milliarden Euro investiert. Weitere Informationen finden Sie unter brekoverband.de.
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