BREKO-Pressestatement zur Metastudie und den Eckpunkten der Handlungsempfehlungen für einen nachhaltigen Glasfaser- und Mobilfunkausbau

21.11.2023

Jena/Berlin, 21.11.2023 – Beim 16. Digitalgipfel der Bundesregierung haben WIK-Consult und PwC heute im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) Eckpunkte und eine Metastudie veröffentlicht, auf deren Basis Handlungsempfehlungen für einen nachhaltigen Glasfaserausbau entwickelt werden sollen. Der Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) kommentiert diese Veröffentlichungen wie folgt:

„Der BREKO begrüßt die Initiative des BMDV, gemeinsam mit der Wirtschaft Handlungsempfehlungen für einen nachhaltigen Glasfaser- und Mobilfunkausbau zu entwickeln und die Unternehmen in der Umsetzung effektiver Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu unterstützen. Die Eckpunkte und die Metastudie sind ein wichtiger erster Schritt für einen nachhaltigen Glasfaser- und Mobilfunkausbau. Gleichwohl erwartet der BREKO, dass in den nun zu entwickelnden Handlungsempfehlungen wirklich konkrete Maßnahmen aufgenommen werden, um das Nachhaltigkeitspotenzial bestmöglich auszuschöpfen.

Positiv zu bewerten ist, dass die Eckpunkte den Übergang von Kupfer- auf Glasfasernetze als ein wichtiges Handlungsfeld identifizieren, da die Nachhaltigkeitseffekte von Glasfasernetzen erst dann voll zum Tragen kommen, wenn bestehende kupferbasierte Infrastrukturen abgeschaltet werden. Um diese „Kupfer-Glas-Migration“ zügig und wettbewerbskonform zu gestalten, braucht es einen klaren Regulierungsrahmen, der verhindert, dass die Telekom als marktbeherrschendes Unternehmen ihr Kupfernetz nur dort abschaltet, wo sie selbst Glasfasernetze aufgebaut hat.

Ein wichtiges Element für nachhaltigen Netzausbau fehlt leider gänzlich in den Eckpunkten und wird in der Metastudie nur am Rande erwähnt: Open Access. Der offene Netzzugang kann jedoch maßgeblich zur Vermeidung eines Doppelausbaus von Glasfasernetzen beitragen und somit Ressourcen schonen. Open Access setzt sich im deutschen Markt aktuell immer stärker durch und sollte auch als wichtige Maßnahme in die Handlungsempfehlungen einfließen.

Ebenfalls bisher nicht explizit in den Eckpunkten enthalten ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um die nicht unerheblichen Umweltfolgen der für den Glasfaserausbau notwendigen Tiefbauarbeiten zu minimieren: Ein deutlich stärkerer Einsatz moderner Verlegemethoden wie Trenching-, Fräs- Pflug- und Bohrverfahren kann den Glasfaserausbau deutlich schneller und ressourcenschonender machen. Die Normierung einiger solcher Verfahren in der DIN 18220 war ein wichtiger erster Schritt. Entscheidend ist nun aber die Anwendung in der Verwaltungspraxis vor Ort und sollte deshalb in die Handlungsempfehlungen aufgenommen werden.

Wir erwarten, dass die Telekommunikationsbranche bei der nun folgenden Entwicklung der Handlungsempfehlungen für nachhaltigen Glasfaser- und Mobilfunkausbau eng eingebunden wird, damit diese ihr Potenzial auch in der Praxis voll entfalten können, um die gemeinsamen Nachhaltigkeitsziele von Politik und Wirtschaft zu erreichen.“

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Über den BREKO

Als führender Glasfaserverband mit über 470 Mitgliedsunternehmen setzt sich der Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) erfolgreich für den Wettbewerb im deutschen Telekommunikationsmarkt ein. Seine Mitglieder setzen klar auf die zukunftssichere Glasfaser und zeichnen für mehr als die Hälfte des Ausbaus von Glasfaseranschlüssen in Deutschland verantwortlich. Die mehr als 240 im Verband organisierten Telekommunikations-Netzbetreiber versorgen sowohl Ballungsräume als auch ländliche Gebiete mit zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen. Dafür haben sie im Jahr 2022 4 Mrd. Euro investiert. Weitere Informationen finden Sie unter brekoverband.de.

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