Erstes Glasfaserforum Sachsen: Offener Austausch zwischen Unternehmen, Kommunen, Landkreisen und Land, um gemeinsam Lösungen für vielfältige Herausforderungen zu finden

18.09.2023

Leipzig, 18.09.2023 Das Glasfaserforum Sachsen brachte am Mittwoch in Leipzig erstmals alle relevanten Akteure des Glasfaserausbaus im Freistaat zusammen. Bei der gemeinsamen Veranstaltung von Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) und Leipziger Messe im Rahmen der Fachmesse netze:ON diskutierten mehr als 70 Teilnehmende aus Telekommunikationsbranche, Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, wie Wettbewerb im Glasfasermarkt sinnvoll gestaltet werden kann, was notwendig ist, damit die Gigabitförderung den eigenwirtschaftlichen Ausbaus sinnvoll ergänzt und wo Unternehmen, Kommunen, Landkreise und das Land den Austausch untereinander verbessern können, um Glasfaser bis 2030 flächendeckend verfügbar zu machen.

Nach einer Begrüßung durch Oliver Ulke, stellvertretender Leiter Landespolitik beim BREKO, und Markus Geisenberger, Geschäftsführer der Leipziger Messe, zeigte BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers anhand der Ende August erschienenen BREKO Marktanalyse 2023: „Der Glasfaserausbau nimmt jetzt richtig Fahrt auf. Auch in Sachsen geht es gut voran.“ Er wies jedoch auch auf die ambitionierten Ziele der Bundes- und Landespolitik hin: „Bis 2030 müssen wir fertig sein.“ Herausforderungen wie die immer noch schleppende Erteilung notwendiger Genehmigungen, die nach wie vor zu geringe Akzeptanz moderner Verlegemethoden, akuter Fachkräftemangel und vor allem die weiter steigende Zahl der gemeldeten Fälle von Doppelausbau durch die Telekom stünden der Erreichung dieses Ziels noch im Wege.

Auch Ines Fröhlich, Staatssekretärin im Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, freute sich über die deutlichen Fortschritte im Glasfaserausbau. Mit 44 Prozent Glasfaserverfügbarkeit liege Sachsen über dem Bundesschnitt von 35,6 Prozent und damit im oberen Mittelfeld. Aber „das ist mir zu wenig, uns allen – glaub ich – zu wenig“, sagte die Staatssekretärin unter Verweis auf die hohe Relevanz einer flächendeckenden Glasfaserversorgung für den Freistaat: „Der Glasfaserausbau ist keine reine Verbesserung der Datenübertragung durch Technologiewechsel, sondern Grundlage für die Digitalisierung und damit für einen attraktiven Standort. (…) Wir brauchen den digitalen Wandel.“ Es bestehe aber ein „sehr guter, enger Austausch“ unter den Akteuren des Glasfaserausbaus.

Moderiert vom Leiter des BREKO-Hauptstadtbüros Sven Knapp diskutierten Sven Butler, Leiter des Gigabitbüros des Bundes, Stephan Drescher, Geschäftsführer der envia TEL, Thomas Eibeck, Geschäftsführer der SachsenGigaBit, Frauke Greven, Leiterin der Digitalagentur Sachsen und

Udo Harbers, Beauftragter für Landespolitik Sachsen der Deutschen Telekom, die Herausforderungen der öffentlichen Förderung im sächsischen Glasfaserausbau sowie das aktuelle Reizthema der Branche, den angekündigten und tatsächlichen Doppelausbau durch die Telekom. Um die in Sachsen bisher eher begrenzte Anzahl der Doppelausbau-Konflikte klein zu halten, wünschten sich die Vertreter der im Freistaat beheimateten Netzbetreiber von der Telekom eine größere Offenheit für Open Access Kooperationen zur Nutzung ihrer Glasfasernetze.

Passend dazu bot sich Yannick von Witzenhausen, Sales Manager bei vitroconnect, dem Sponsor der Veranstaltung, als Open Access Vermittler an: „Der Erfolg des Glasfaserausbaus in Deutschland hängt stärker denn je von Open Access Kooperationen ab, denn viele Nachfrager steigern die Auslastungsquoten auf den gebauten Glasfasernetzen. Wir freuen uns in diesem Sinne, beim ersten Glasfaserforum Sachsen als Sponsor teilzunehmen. Als Experte für TK-Prozesse vereinfacht vitroconnect mit seiner Open Access Plattform „CAP“ die Schnittstellen-Vielfalt und sorgt für Interoperabilität. Zusätzlich bündelt vitroconnect Angebote und Nachfragen im Handelsmodell, sodass gerade auch kleinere Infrastrukturen einen Marktzugang erhalten.“

Einen eindrücklichen Bericht der Schwierigkeiten der Gigabitförderung lieferte Sylvio Krause, Bürgermeister der kleinen Gemeinde Amtsberg im Erzgebirgskreis. Der Verwaltungsaufwand des Programms sei für kleine Kommune „eigentlich nicht machbar“. Auch der Doppelausbau in Fördergebieten verursache immense Kosten und großen administrativen Zusatzaufwand. So verteuere sich ein Förderprojekt in der Stadt Zwickau um 50-60 Millionen Euro, weil dort 1.200 Adressen „überbaut“ würden. Die in der „Gigabit- Förderung 2.0“ neu eingebrachte Potenzialanalyse, welche Auskunft über wirtschaftlich tragfähige Glasfaserausbaugebiete gibt, biete die Möglichkeit, schärfer zwischen Förderfähigkeit und Förderbedürftigkeit zu trennen, Steuermittel zu sparen und zu verhindern, dass in Fördergebieten ein späterer eigenwirtschaftlicher Ausbau stattfindet, fasste Moderator Oliver Ulke abschließend zusammen.

Den krönenden Abschluss der Veranstaltung bildete ein echtes Best Practice Beispiel: Mattias Borm, Breitbandkoordinator Mittelsachsen, und Uwe Rettner von der Deutsche Glasfaser zeigten sehr anschaulich, wie sie in Mittelsachsen Gigabitförderung und eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau in Einklang bringen.

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Über den BREKO

Als führender Glasfaserverband mit über 470 Mitgliedsunternehmen setzt sich der Bundesverband Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) erfolgreich für den Wettbewerb im deutschen Telekommunikationsmarkt ein. Seine Mitglieder setzen klar auf die zukunftssichere Glasfaser und zeichnen für mehr als die Hälfte des Ausbaus von Glasfaseranschlüssen in Deutschland verantwortlich. Die mehr als 240 im Verband organisierten Telekommunikations-Netzbetreiber versorgen sowohl Ballungsräume als auch ländliche Gebiete mit zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen. Dafür haben sie im Jahr 2022 4 Mrd. Euro investiert. Weitere Informationen finden Sie unter brekoverband.de.

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